Der Wendehals
Eine private Initiative „Fach für den guten Zweck“ hat im Zusammenspiel verschiedener Institutionen dazu geführt, dass im April 2015 insgesamt 24 Nistkästen für den Wendehals im Bereich der Küstenheide aufgehängt wurden. 18 davon auf dem Gelände DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt), 6 weitere auf städtischem Bereich. Aktuell wurde im Februar 2025 eine Nistkastenkontrolle und Reinigung durchgeführt gemeinsam mit dem Leiter Landesforsten Dominik Sucker-Weiß und zwei seiner Mitstreiter, Jan Richert und Wilfried Pilz, NABU Cuxhaven. Neben diversen Nestern von primär Kohl- und Blaumeisen, wurde auch ein Hornissenbesatz und 2-3 mögliche Wendehalsbesatze festgestellt. Man kann gespannt sein, wie sich das Projekt weiter entwickelt. Weitere Nistkästen in diesem wunderschönen Naturschutzgebiet sind in der Diskussion
Der Wendehals (Jynx torquilla) ist ein spezialisierter Spechtvogel mit eigener Zuordnung, da er im Gegensatz zu anderen Spechtarten kein Futter unter der Rinde von Bäumen sucht. Er spürt hüpfend am Boden Ameisen auf, primär ihre Puppen und Larven, die er dann mit seiner langen, klebrigen Zunge aufnimmt. Auch andere Insekten und Spinnen verschmäht er nicht.
Sein Lebensraum sind offene strukturreiche Flächen wie z.B. Waldlichtungen, Windwurfflächen, Streuobstwiesen oder Parks. Dort bewohnt er alte Spechthöhlen, Baumhöhlen und Nistkästen.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Er hat eine ockergelbe Kehle und eine hellbraune, gefleckte Unterseite. Überall auf dem Rücken sieht man dunkle Flecken und Bänderungen, was ihn perfekt tarnt.
Der Wendehals ist ein Langstreckenzieher und überwintert in West- oder Zentralafrika.
Aufgrund von Lebensraumverlusten z.B. ameisenreicher, nährstoffarmer Grasflächen und Intensivierung der Landwirtschaft gilt der Wendehals als stark gefährdet und steht in Niedersachsen auf der Roten Liste. Man schätzt, dass in Niedersachsen nur ca. 160 – 200 Brutpaare leben, davon ca. 80 % im Wendland und der Lüneburger Heide. Deutschlandweit werden 8.500 – 15.000 Brutpaare geschätzt.
Umfangreiche Schutz- und Förderprogramme sollen helfen, diesen wunderschönen Spechtvogel in seiner Art zu erhalten und ihm eine Zukunft zu geben.
Text und Ansprechpartner: Wilfried Pilz Foto: NABU