Eulenschutz

Eulen und Käuze - Lautlos durch die Nacht

Schleiereule                (Foto: Ludwichowski)
Schleiereule (Foto: Ludwichowski)

In Deutschland kommen insgesamt zehn Eulenarten vor, von denen Waldkauz und Waldohreule die häufigsten sind. Der Waldkauz besiedelt Lebensräume mit lockerem Baumbestand und ist auch auf Bauernhöfen sowie in Gärten und Parks zu finden. Die Waldohreule nutzt die Randbereiche von Wäldern, Feldgehölzen und Hecken als Tageseinstand; für die nächtliche Jagd benötigt sie Offenland. Raufußkauz und Sperlingskauz sowie der nur im Bayrischen Wald vorkommende Habichtskauz leben in dichten, zusammenhängenden Wäldern mit altem Baumbestand. Halboffene Kulturlandschaften sind der Lebensraum von Steinkauz und Schleiereule, während die vor allem in Norddeutschland beheimatete Sumpfohreule offene Feuchtwiesen und Moorlandschaften besiedelt. Unsere größte Eulenart, der Uhu, ist in der Wahl seines Lebensraumes sehr flexibel. Es besiedelt ausgedehnte Wälder ebenso wie felsige Gebirgsregionen, Steinbrüche und Sandgruben; in Hamburg brütet er sogar mitten auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Sein Gegenstück, die nur 20 cm große Zwergohreule, wandert im Zuge des Klimawandels allmählich von Südeuropa her ein und brütet inzwischen sporadisch in Bayern. Alle Eulenarten sind nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.

Eine reich bebilderte Broschüre "Eulen und Käuze" mit Steckbriefen der verschiedenen Arten sowie mit Informationen über Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen ist im NABU-Umweltzentrum Cuxhaven erhältlich.

 

Von diesen zehn Arten brüten mit Waldkauz, Waldohreule, Sumpfohreule, Schleiereule, Steinkauz, Sperlingskauz und Uhu sieben auch im Landkreis Cuxhaven; der Raufußkauz hat Brutvorkommen im Landkreis OHZ in unmittelbarer Nähe zur Kreisgrenze und konnte im Jahre 2012 erstmals im Süden des Landkreises bei uns festgestellt werden.

Diese Arten bedürfen in unterschiedlichem Maße unseres Schutzes. Während der Waldkauz als nicht gefährdet gilt, stellt die vom Aussterben bedrohte Sumpfohreule das andere Extrem dar. Ihr kann wie dem Uhu am ehesten durch den Schutz ihrer Brutplätze und die Wiederherstellung geeigneter Lebensräume geholfen werden. Für den Steinkauz sind zusätzliche Hilfsmaßnahmen durch das Anbringen von speziellen Nisthilfen möglich und nötig. Letzteres gilt auch für die Schleiereule, die derzeit zwar nicht als gefährdet eingestuft ist, aber in strengen Wintern erhebliche Bestandseinbußen erleidet und fast ausschließlich in künstlichen Nisthilfen brütet.

 

Um abschätzen zu können, ob sich die Bestände unserer Eulen und Käuze langfristig ändern, ist es notwendig möglichst viele Informationen über diese Vögel zu sammeln. Nur so können gegebenenfalls rechtzeitig (weitere) Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden. Der NABU Cuxhaven ist daher für jede Meldung eines Eulenvorkommens in unserer Region dankbar. >>Kontakt