Schleiereule

Die Schöne aus den Tropen

Schleiereule am Einflugloch (Foto: NABU/H. Pollin)
Schleiereule am Einflugloch (Foto: NABU/H. Pollin)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Keine Eulenart hat sich in Mitteleuropa so sehr dem Menschen angeschlossen wie die Schleiereule, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Tropen hat. Grund dafür war die traditionelle bäuerliche Landwirtschaft, die ihr über Jahrhunderte sehr gute Lebensbedingungen geboten hat:

- die reich strukturierte Kulturlandschaft um die Dörfer und Bauernhöfe herum wies eine

  hohe Kleinsäugerdichte auf;

- in Scheunen und Kirchtürmen gab es zahlreiche Tageseinstände und Brutplätze;

- die vielen Mäuse in Scheunen und Getreidespeichern ermöglichten auch in 

  schneereichen Wintern das Überleben.

 

Mit zunehmender Intensivierung der Landwirtschaft und zunehmendem Maisanbau - Maisfelder sind als Jagdgebiet ungeeignet - ist der Bestand der Schleiereule vielerorts drastisch eingebrochen. Dazu beigetragen hat auch der Umstand, dass viele Kirchtürme durch Vergitterung der Einflugöffnungen nicht nur für verwilderte Haustauben und Dohlen, sondern auch für Schleiereulen unzugänglich geworden sind. Hinzu kommt, dass in den Scheunen infolge der Getreidelagerung in Silos kaum noch Mäuse als Winternahrung zur Verfügung stehen.

 

Schutzmaßnahmen:

- Zunächst muss möglichst jeder gegenwärtig noch besetzte Brutplatz erhalten und  

  gesichert werden.

- In Kirchtürmen mit vergitterten Einflugöffnungen können durch geringfügige bauliche

  Veränderungen wieder Brutmöglichkeiten für Schleiereulen geschaffen werden.

- Auch die Schaffung von Nistmöglichkeiten in Dachstühlen von Wohnhäusern, in

  Scheunen oder alten Taubenschlägen ist von großer Bedeutung für die Erhaltung

  der Schleiereule.

- In extremen Wintern kann den Eulen die Jagd in Scheunen ermöglicht werden,

  indem Mäuse durch Futter angelockt oder z.B. in einer alten, teilweise mit Stroh

  gefüllten Badewanne angeboten werden.

Darüber hinaus ist natürlich die Erhaltung des Lebensraumes mit ausreichendem Nahrungsangebot von existenzieller Bedeutung.

 

Schleiereulenbetreuer

Nach dem Tode des Eulenbetreuers Helmut von Deesten hat der NABU ein neues Netz von Schleiereulen-betreuer/innen aufgebaut, sucht aber noch weitere Eulenfreunde und -freundinnen, die in einem selbst gewählten Bereich Eulenkästen kontrollieren und warten möchten und/oder bei Interessenten neue Kästen anbringen können. Nähere Informationen unter 04741/1596.

 

Der NABU Cuxhaven

- ist dankbar für jede Meldung eines Schleiereulenvorkommens;

- sucht Kirchengemeinden, die ihren Kirchturm für die Schleiereule öffnen wollen;

- berät Hauseigentümer und Landwirte, die auf Dachböden oder in Scheunen Nistmöglichkeiten für Schleiereulen     schaffen möchten;

- stellt Bauanleitungen für mardersichere Schleiereulenkästen zur Verfügung;

- sucht handwerklich geschickte Bastler, die für den NABU Nistkästen bauen

  möchten (Material wird gestellt).